Das CO2-Trockenbad bietet deutliche Vorteile gegenüber einem Wannenbad:
- es ist nahezu an jedem Ort einsetzbar
- es ist hygienisch und energiesparend
- die Herz-/Kreislaufbelastung wird gering gehalten
CO²-Trockenbad für die Therapie
Anwendungsbereiche: Kosmetik und Medizin
Bereits seit mehr als 200 Jahren wird die Kohlensäurebehandlung mit natürlichem CO2-haltigen Mineralwasser in Kurkliniken und Bäderabteilungen durchgeführt, beispielsweise in Bad Pyrmont; Bald Waldsee; Bad Wildungen; Marienbad und vielen anderen. Diese Behandlung erfolgt in Wannenbädern mit warmem kohlesäurehaltigen Mineralwasser.
Bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurde Kohlensäure als Injektion in und unter die Haut verabreicht, insbesondere zur Schmerzbehandlung. Des Weiteren wurden gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts CO2-Injektionen für Applikationstechniken in der ästhetischen Medizin eingeführt. Dabei spielt auch der lipolytische Effekt von CO2 eine große Rolle.
Wannenbäder mit kohlesäurehaltigem Thermalwasser können in vielen Fällen in Kurzentren, Kliniken und Praxen nicht eingesetzt werden, da eine entsprechende Mineralwasserquelle fehlt. Als Alternative kann die Behandlung in einem CO2-Trockenbad erfolgen.
Der „Bohr-Effekt“
CO2 kann leicht in die Haut eindringen und bewirkt eine Erweiterung der Arteriolen sowie eine Erweiterung der Lymphgefäße. Das zugeführte CO2 sowie das als Endprodukt des aeroben Stoffwechsels aus der Zelle freigesetzte CO2 erfüllt bei seinem Rücktransport zur Abatmung in der Lunge eine wichtige Aufgabe:
Durch seine Bindung ans Hämoglobin wird dessen Affinität zum Sauerstoff gesenkt, so dass dieser leichter in das umliegende Gewebe diffundieren kann. Dies ist der sogenannte „Bohr-Effekt“, bekannt nach dem dänischen Physiologen Christian Bohr, der diesen Effekt bereits im 19. Jahrhundert beschrieben hat.
Diese verstärkte Sauerstoffabgabe ins Gewebe führt zu sehr vielen positiven gesundheitlichen Vorgängen.
Sauerstoff-Therapie
Eine Vielzahl von Erkrankungen resultiert aus einem gestörten Zellstoffwechsel, beispielsweise, wenn der Stoffwechsel anaerob, d. h. ohne Sauerstoff vonstatten geht.
Die verstärkte Sauerstoffabgabe ins Gewebe durch die CO2 Behandlung regt den Selbstheilungsprozess des Stoffwechsels innerhalb der Zelle an.
Außerdem entsteht durch die Umwandlung des CO2 in Bikarbonat ein hochwirksames Puffersystem, welches Säuren im Organismus, insbesondere Milchsäure, effektiv neutralisieren kann.
Indikationen
Kohlensäurebäder oder CO2-Trockenbäder werden bisher bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:
- Arteriosklerose
- Arthrose
- Bluthochdruck
- Diabetes Mellitus
- Durchblutungsstörungen
- Fibromyalgie
- Hauterkrankungen, z. B. Neurodermitis
- Lymphödeme
- Nervöse Erschöpfungszustände
- Neuromuskuläre Erkrankungen
- Neurovegetative Dysregulation
- Odeme
- Polyneuropathie
- Rheumatische Beschwerden
- Stoffwechselstörungen
- Störung der Vasodilatation
- Verbrennungen
- Wundheilungsstörungen
Weitere Anwendungen sind Reha nach Mammakarzinom-OP, Reha nach Schlaganfall oder Herzinfarkt, schnelle Regeneration nach Verletzungen, Vorbeugung gegen Thrombose, Fitness-Steigerung im Leistungssport, Störung der Vasomotion und zur Lymphdrainage.